Wie echte Transparenz klimapositives Verhalten triggert | Recap zum S!D 2022

Politik, Industrie und Gesellschaft müssen gemeinschaftlich handeln und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: Das Erreichen der 1,5 Grad Marke. Auch der diesjährige Stadtwerke Impact Day drehte sich um die Leitfrage „Wie schaffen eigentlich Stadtwerke mit ihren Städten und Kommunen die 1,5 Grad?“. So versammelten sich am 27. Januar 2022 über 500 Teilnehmer:innen in einem der spannendsten Digital-Formate der Energiebranche, mit dem Ziel Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam die Energiewende voranzutreiben.

Gestartet mit der Frage WARUM hinterließ der erste Vortrag von Dr. Udo Engelhardt, Mitglied von ansvar 2030, ein dumpfes Gefühl in der Magengegend. Die Präsentation des Klimafolgenforschers zum Zustand der globalen Klimasituation verdeutlichte die dramatische Lage: Wir befinden uns an einem Wendepunkt, es heißt jetzt oder nie. Folgerichtig müssen auch Energiedienstleister Haltung ein- und Verantwortung übernehmen. Die einzelnen Panel-Diskussionen, Vorträge und Impact-Statements haben gezeigt, dass diese Mammutaufgabe bereits in vielen Köpfen der Branche angekommen ist. Und die zahlreichen Innovationsprojekte zeigen, dass wir an vielen Stellen bereits den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Wie schaffen wir die Energiewende für Privathaushalte?

Im letzten Jahr lag der gesamte Stromverbrauch in Deutschland bei rund 534 Milliarden Kilowattstunden. Etwa ein Viertel des gesamten Stromverbrauches verursachten dabei private Haushalte (Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft). Das birgt große Einsparpotentiale. Aber können Energieanbieter auf das Verbrauchsverhalten ihrer Kund:innen einwirken, um gemeinsam zum Klimaschutz beizutragen? Ostdeutschlands größter Energiedienstleister enviaM macht es vor: Mit ihrer App-Lösung iONA motivieren sie ihre Kunden zu nachhaltigerem Verhalten. Wie die Transparenz-Offensive der App ein klimapositives CO2 Verhalten bei den Nutzer:innen beeinflusst, präsentierte enviaM im Rahmen eines Vortrages beim SID 2022.

Impact-Vortrag von enviaM und INTENSE

Die Session, die INTENSE gemeinsam mit enviaM gestalten durfte, lief unter dem Titel „Wie echte Transparenz ein klimapositives CO2-Verhalten in uns triggern kann“. Franziska Kraft, Referentin innovative Produktentwicklung & Product Owner bei enviaM, und INTENSE Senior Architekt Jonathan Klotz stellten dabei die Projektidee, die Herausforderungen im Projekt und die technische Umsetzung von iONA vor. Bei der iONA-Lösung handelt es sich um einen Service, mit dem der eigene Stromverbrauch über eine mobile App / Webapp detailliert eingesehen und kontrolliert werden kann. Das verschafft Kund:innen Überblick über deren Verbrauch und die Zusammensetzung ihrer Stromkosten.

iONA_Mobile-App
Eine Funktion der iONA-App: Kund:innen können in der Live-Verbrauchsübersicht ihren Stromverbrauch in Echtzeit ablesen.

Projekt iONA: So funktioniert die App

Der Initialgedanke für das Projekt kam mit der Digitalisierung des Messwesens. Unter dem Aspekt, wie enviaM mithilfe des Smart Meter Rollouts einen Nutzen für alle Privatkund:innen schaffen kann, entstand 2018 die Lösung iONA. Um den Kund:innen von Anfang an Mehrwert bieten zu können, wurde der Leistungsumfang des klassischen (digitalen) Stromzählers erweitert und die iONA-App entwickelt. Mithilfe eines in der Messeinrichtung verbauten Punktchips werden die Zählerdaten in Echtzeit an die zugehörige iONA-Empfangsbox gesendet. Diese leitet die verschlüsselten Stromverbrauchsdaten per W-LAN/LAN an die iONA-App weiter, in welcher Kund:innen dann den Stromverbrauch aller Haushaltsgeräte live verfolgen können. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der iONA-App.

Realisierung des Projekts

Als Partner für Integration von neuen Fähigkeiten in bestehende Systemlandschaften reicht die Bandbreite der INTENSE von der Fach- und IT-Beratung bis hin zur Umsetzung der festgelegten Lösung. Jonathan Klotz, Solution Expert CX & Integration, ist einer der INTENSE-Kollegen, die bei der Umsetzung von Anfang an mitgewirkt haben.

Er erinnert sich noch gut an den Projektbeginn:
„Wir haben von Grund auf überlegt, wie sich die neue Produkt-Lösung optimal einbetten lässt, sowohl in das bestehende IT-System als auch in die gesamte Customer Journey.“

Mittlerweile nutzen über 7000 Stromkund:innen der enviaM und LEW die iONA-Verbrauchsübersicht als Zusatz-Service zu ihrem Vertrag.

Anreiz für bewussteren Energieverbrauch

Mit diesem Angebot erhalten private Stromkunden bei enviaM erstmals die Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch und die zugehörigen Kosten transparent nachzuvollziehen. Live-Anzeige, Identifikation von Stromfressern, Verbrauchsstatistiken, Vergleichsmöglichkeiten von eigenem und fremdem Durchschnittsverbrauch: Die App bietet nicht nur Potential, die eigenen Stromkosten zu senken. Sie spielt ebenso auf die Senkung der persönlichen CO2-Bilanz ein. Denn wer sich mit dem eigenen Stromverbrauch auseinandersetzt, kann viel einfacher dazu beitragen, mit Energiesparen das Klima langfristig zu schonen.

Ausblick für iONA – So geht es weiter

Das alles macht iONA zu einem Best Practice und wahren Impact-Projekt: Sowohl Kund:in als auch Energiedienstleister können aus dem Produkt großen Nutzen für sich selbst ziehen. Gleichzeitig geht enviaM gemeinsam mit ihren Kund:innen einen nachhaltigeren Weg in Richtung Energiewende. In Zukunft soll der Service auch anderen Nutzergruppen zur Verfügung stehen und in alle intelligenten Messsysteme der enviaM bzw. LEW integriert werden. So können künftig dynamische Tarifmodelle angeboten werden, um netzdienliches Verbrauchsverhalten und Kundennutzen möglichst sinnvoll zu vereinbaren.

Stadtwerke Impact Day 2022 und Break-Out Session verpasst?

Macht nichts! Die Aufzeichnung unseres Vortrags „Wie echte Transparenz ein klimapositives CO2-Verhalten triggern kann“ steht Ihnen hier on-Demand zur Verfügung. Lassen Sie es sich nicht entgehen, genau zu erfahren, wie iONA funktioniert und welche Vorteile nicht nur das Klima, sondern auch der Energieversorger aus dem Service zieht!

Gestalter statt Verwalter werden! Mit diesem Aufruf lässt sich die Stimmung auf dem diesjährigen SID zusammenfassen. Verheißungsvoll blicken alle Speaker auf das kommende Jahr: 2022 wird wohl ein Drehmoment-Jahr werden. Die Regulatorik im Energiemarkt ändert sich, neue Anforderungen entstehen, Veränderung und Impact-Themen müssen weiter Fahrt aufnehmen. Wir als INTENSE sind froh, ein Teil dieser Bewegung zu sein. Deswegen werden wir auch den nächsten Stadtwerke Impact Day wieder unterstützen.

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