Vollständigkeit, Pünktlichkeit, Genauigkeit: Bei der Überwachung von Lastgängen und deren Versand herrschen einige regulatorische Anforderungen, die zwingend zu beachten sind. Doch die für diese Vorgänge relevanten Daten müssen erst aus verschiedensten Programmen und Teilansichten zusammengetragen und geprüft werden. Das kostet wertvolle Zeit, die dann wiederum an anderer Stelle im Prozess fehlt.
Umstände wie diese bereiten den Fachbereichen unserer Kunden reihenweise Kopfzerbrechen. Deswegen entwickelt INTENSE aus diesem Problem heraus eine Softwarelösung, mit der sie Überblick über die täglichen Vorgänge des Lastgang-Versandes erhalten. Das steigert nicht nur die Effizienz in der Klärung von Problemfällen, sondern stellt auch die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen zur Messwert-Bereitstellung sicher. Unser Lastgangmonitor (kurz: LGM) wird nun erstmalig für einen Pilotkunden, ein größeres Stadtwerk in Baden-Württemberg, entwickelt und in den nächsten Monaten eingesetzt.
Die Ausgangssituation: Herausforderungen bei der Überwachung von Lastgängen
Fachliche Anforderungen nehmen zu
Die Anforderungen an eine vollständige und pünktliche Lieferung der Lastgang-Werte vom Messstellenbetreiber (MSB) an Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) und Lieferanten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Mit den Anpassungen der MaKo 2020 und den Vorgaben zur Bilanzkreistreue müssen MSB immer mehr Pflichten nachkommen. Seitdem sprach die BNetzA vermehrt Beschwerden aus, weil Messwerte zu spät oder unvollständig eingingen. Und mit der MaKo 2022 erhöht sich der Druck auf den Messstellenbetreiber weiter: Seit 01.10.22 muss die Datenlieferung nicht mehr nur werktäglich, sondern an jedem Tag und bis 11 Uhr erfolgen. Zusätzlich muss mit der Einführung der neuen Marktrolle des Energieserviceanbieters (ESA) auch dieser bedient werden.
Jeder MSB ist dazu angehalten, eine umfassende Überwachung für den Messwertversand aufzubauen, um einen termingerechten und vollständigen Lastgangversand sicherzustellen. Andernfalls drohen hohe Bußgelder durch die BNetzA. Eventuelle Probleme, die einen Lastgang-Versand verhindern, müssen daher schnell aufgedeckt werden.

Abdeckung in SAP-Systemen ist fragmentiert
Doch nicht nur regulatorische Herausforderungen halten Bearbeitende bei der Datenlieferung in Atem. Auch die fragmentierte Abdeckung innerhalb der SAP-Standardsysteme erschwert den Vorgang: Die notwendigen Informationen zur Versandrelevanz, Import, Aufbereitung und Versand von Lastgängen sind verteilt auf viele Einzel-Ansichten. Das hat zur Folge, dass der oder Fachbereich zuerst einmal einige Zeit benötigt, diese Infos zu suchen und aufzubereiten. Dieser hohe manuelle Aufwand für die Beschaffung und Aufarbeitung der Daten zu stattgefundenem bzw. fehlendem Lastgangversand ist insbesondere vor dem Hintergrund des engen Zeitfensters sehr kritisch.
„Während der Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist aufgefallen, dass insbesondere im Monitoring die Standardmittel von SAP eine Lücke aufweisen. Mit unserem integrierten Tool lässt sich umfassendes Lastgang-Monitoring im SAP IS-U deutlich nutzerfreundlicher und effektiver gestalten.“
Aufgrund dieser Umstände müssen betreffende Fachabteilungen jeden Tag viel Zeit und Mühe aufwenden, um allen verbindlichen Anforderungen gerecht zu werden. Aus diesem Bedarf heraus entwickelt INTENSE nun ein Werkzeug zum integrierten Lastgang-Monitoring. Mit diesem lässt sich die fristgerechte und vollständige Übermittlung der Messwerte vollumfänglich überwachen und effizient prüfen.
Vorteile des Lastgangmonitors: Übersichtlich und integriert statt verteilt
Mit dem integriertem Lastgang-Monitoring erhält der Fachbereich einen vollständigen Überblick über alle Messwerte und Daten – schnell und effizient. Die relevanten Informationen aus den unterschiedlichen Schritten des Versandes werden in einer Übersicht zusammengefasst. Dabei wertet die Softwarelösung direkt Fehlerquellen aus und erfasst automatisiert den Status des Lastgangs. Dieser wird mittels Ampelsystem angezeigt, kann als möglicher Problemfall direkt eingeordnet und umgehend bearbeitet werden.


Produkteinführung von LGM ist gestartet
Im Oktober startete die Beauftragung unseres ersten Pilotkunden, ein baden-württembergisches Stadtwerk mit insgesamt über 400.000 Zählpunkten. In seiner Rolle als Messstellenbetreiber (MSB) bzw. Verteilnetzbetreiber (VNB) hat das Stadtwerk erhebliches Interesse daran, die tatsächlichen Verbräuche zu überwachen und den geregelten Lastgang-Versand sicherzustellen. Nach Plan wird das Produkt bis Q1 2023 in den Kundensystemen bereitgestellt und an kundenspezifische Vorgaben angepasst sein.
Wir freuen uns auf die erfolgreiche Zusammenarbeit!