Das Glossar für die Digitale Transformation in der Energiewirtschaft
Hier tragen wir wertvolles Wissen aus verschiedenen Themengebieten für Sie zusammen.
Glossar Testing as a Service (TaaS)
Unsere Expertinnen und Experten befüllen dieses Glossar kontinuierlich, um Fachbegriffe rund um Testing einfach und verständlich zu erklären. Sollten Begriffe fehlen oder Sie Fragen zum Thema Testing, Testing as a Service, Testautomatisierung oder ähnlichem haben, so schreiben Sie uns gerne an. Weitere Informationen erhalten Sie unter Testing as a Service (TaaS) für Energieversorger.
Ein Fehlerzustand beschreibt eine Beeinträchtigung einer Komponente oder eines Systems, durch den die gewünschte Funktion eingeschränkt wird.
Fehlerzustände können dabei von kleineren Fehlern bis hin zu einer kompletten Fehlfunktion des ausgeführten Prozesses führen.
Ein Fehlerzustand wird in der Regel im Rahmen des Testens identifiziert und kann nach Behebung im Rahmen des Fehlermanagements erneut gezielt getestet werden, um die Korrektur zu verifizieren.
Use-Case:
Im Rahmen eines Tests wird festgestellt, dass bei Ausführen des Programmes mit nur zwei der benötigten drei Eingabewerte das Programm abbricht. Wird das Programm mit allen drei Eingabewerten ausgeführt, wird das erwartete Testergebnis erzielt.
Das Ausführen mit zwei Eingabewerten muss aber gemäß Anforderung möglich sein, dementsprechend ist hier ein Fehlerzustand erreicht.
Qualitätsmanagement beschreibt die Gesamtheit der Tätigkeiten, die für eine Sicherstellung der erforderlichen Qualität einer Organisation/eines Programmes/… notwendig ist.
Das Qualitätsmanagement setzt sich unter anderem aus den folgenden Punkten zusammen:
- Qualitätsplanung und Qualitätsziele
- Qualität
- Qualitätssicherung
- Qualitätsverbesserung
Unter Qualitätsplanung versteht man die Definition der Merkmale, die anschließend im Qualitätsziel festgelegt werden.
Die Qualität ist die Skala, anhand derer die Erwartungen, Bedürfnisse, und Zielerreichung bemessen wird.
Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung beschreiben die Tätigkeiten, die für eine Erfüllung der Qualitätsanforderungen und ein Erreichen der Qualitätsziele erforderlich sind. Dazu gehören beispielsweise der Test und Fehlermanagement.
Im Rahmen der Testanalyse wird die Testbasis bewertet, und Testziele definiert. Unter der Testbasis versteht man die Anforderungen, die an das zu testende System aufgestellt wurden.
In die Testanalyse fließen verschiedene Kriterien mit ein, z. B.:
- Umfang der Prüfung
- Risikobewertung
- Testvorgehen
- Komplexität der Komponente/des Systems bzw. Eruierung benötigter Schnittstellen
Das Ergebnis der Testanalyse ist eine Festlegung der Testbedingungen und wird als Grundlage zum Erstellen der Testfälle verwendet.
Testen ist der lebende Gesamtprozess, der aus mehreren Phasen besteht: der Planung, der Vorbereitung und dem eigentlichen Test, sowie der Analyse der Ergebnisse.
Dem eigentlichen Testen geht eine Planungs- und Vorbereitungsphase voraus, in der neben dem Testvorgehen, der Eruierung welche Testfälle, der zeitlichen Planung sowie die Endekriterien festgelegt werden.
Endekriterien für einen Test können z. B. das Durchführen aller zur Anforderung gehörenden Testfällen zu den festgelegten Ergebnissen sein, oder die Identifikation von Fehlerzuständen, nach deren Behebung ein weiterer Test erfolgt. Dieser Test kann noch Bestandteil der Testphase sein, oder ggf. in einem neuen Testzyklus in einer neuen Planung berücksichtigt werden.
Use Case
Im Rahmen eines Projekts zur Umsetzung neuer Anforderungen ist die Testfreigabe nach erfolgter Umsetzung/Entwicklung erfolgt. Das Testendekriterium ist ein Testzeitraum von zwei Wochen. Während der Umsetzung wird bereits mit der Planung der Tests begonnen. Je nach Systemzustand werden bereits vor der erfolgten Umsetzung die Eingabewerte für die zu erfolgenden Tests aus den Testfällen identifiziert und Stammdaten vorbereitet. Mit offiziellem Beginn der Testphase wird der festgelegte Testfall mit den vorbereiteten Eingabewerten innerhalb der geplanten Zeit getestet. Neben dem erfolgreichen Erreichen der erwarteten Testergebnisse bei drei Testfällen, werden auch bei zwei weiteren Testfällen Fehlerzustände identifiziert. Die Ergebnisse werden jeweils dokumentiert und zur weiteren Bearbeitung weitergegeben. Eine Freigabe zur Produktivsetzung der Umsetzung wird gegeben. Zur Behebung der bestehenden Fehlerzustände wird eine neuer Testzyklus zusammen mit einer weiteren neuen Umsetzung eingeplant. Hier wird dann wieder mit einer Planung begonnen.
Unter einem Testfall wird ein spezifischer Anwendungsfall im Rahmen eines Prozesses verstanden. Folgende Informationen sind zur Vollständigkeit erforderlich:
- Vorbedingungen
- Beschreibung + Eingabewerte
- Erwartetes Ergebnis bzw. Akzeptanzkriterium
Ein Testfall kann auf Basis spezifischer Anforderungen oder anhand bestimmter Programmabläufe definiert werden.
Um die Qualität von Anforderungen/Programmabläufe „vollständig“ zu prüfen kann es sinnvoll sein, mehrere Testfälle bzw. Varianten zu durchlaufen.
Allerdings: Eine hohe Testfallanzahl ist nicht immer gleichzusetzen mit hoher Testqualität. Die Qualität der einzelnen Testfälle sowie der Kosten/Nutzen-Faktor im Test müssen auch berücksichtigt werden.
Beispiel für einen Testfall aus der Netznutzungsabrechnung (Energiewirtschaft):
„Prüfung der Rechnung auf Vollständigkeit mit Erfassung der Zählerstände“
Vorbedingung: Abrechenbare Anlage mit Tarif X
Eingabewerte: Erfassung von Zählerständen zum Datum XY, Anschließend Durchführen der Abrechnung und Faktura
Erwartetes Ergebnis: Belegzeilen der Rechnung sind vollständig mit Grund-/Arbeitspreisen und gesetzlichen Preisen auf Basis der erfassten Zählerstände in Abhängigkeit von Tarif X
Weiteres Beispiel für einen Testfall aus der Netznutzungsabrechnung (Energiewirtschaft), der nach dem ersten Testfall keinen weiteren Nutzen bringen würde:
„Prüfung der Rechnung auf Vollständigkeit mit vorhandenen Zählerständen“
Vorbedingung: Abrechenbare Anlage mit Tarif X
Eingabewerte: Abrechnung und Faktura auf Basis bereits vorhandener Zählerstände
Erwartetes Ergebnis: Belegzeilen der Rechnung sind vollständig mit Grund-/Arbeitspreisen und gesetzlichen Preisen auf Basis der erfassten Zählerstände in Abhängigkeit von Tarif X
Eine Zusammenfassung der Testaktivitäten und -ergebnisse. Ziel ist ein Überblick über die gesamte Zielsetzung und des bereits erreichten Fortschritts der durchgeführten Tests. Der Bericht wird generell in regelmäßigen Abständen erstellt, um alle Stakeholder zu jeder Zeit über aktuelle Ergebnisse, Risiken und den Gesamtfortschritt zu informieren. Auf Basis der erhaltenen Informationen können neue Entscheidungen und Abwägungen entschieden werden, welche für den nächsten Regelbericht berücksichtigt werden. Der initiale Testfortschrittsbericht entsteht auf Basis vordefinierter Anforderungen und Testendekriterien.
UseCase: Systemumstellung eines bestehenden R/3 Systems auf ein neues S/4 System
Das Altsystem hat Funktionalitäten, die aufgrund bereits bestehender und gesetzlicher Anforderungen im Laufe der Zeit umgesetzt wurden und weiterhin Gültigkeit haben.
Für das geplante S/4 System kommen neue Anforderungen bzgl. Design, Performance, Anwendung hinzu. Diese werden sinnvoll geclustert in einem sogenannten Anforderungskatalog gesammelt. Die daraus entstehenden Kategorien /Überschriften werden im Testfortschrittsbericht separat und im Gesamtkontext übersichtlich erfasst. Damit kann unabhängig vom Fortschritt jederzeit über die einzelnen Bereiche Auskunft eingeholt werden. Zur Übersichtlichkeit können unterschiedliche Tools und Darstellungen benutzt werden. Ein übliches Tool hierfür sind beispielsweise Pivot Tabellen oder Tabellen von Excel, um Zahlen in einer grafischen Sicht aufzubereiten.
Teststufen beschreiben eine spezifische Form/Gruppe von Testaktivitäten, denen jeweils eigene Testziele, Methoden und gegebenenfalls auch Tools zu Grunde liegen.
Obwohl der Begriff Teststufe eine aufeinanderfolgende Bearbeitung der einzelnen Stufen suggeriert, kann es zwischen den einzelnen Teststufen auch zu Überschneidungen kommen. In einer perfekten Welt ist jedoch jede Teststufe als eigene Einheit zu sehen. Erst nach Abschluss wird, gegebenenfalls unter Verwendung der bereits vorhandenen Ergebnisse, mit der nächsten Teststufe begonnen.
Die einzelnen Teststufen sind jeweils direkt an Verantwortlichkeiten geknüpft. Während Komponententests in der Regel im Rahmen der IT-Umsetzung erfolgen, sind Abnahmetests Aufgabe der ausführenden Gruppe des zu testenden Prozesses bzw. Aufgabe einer festgelegten Gruppe von Fachtestern.
Beispiele für Teststufen:
- Komponententest oder auch Modul- und Unittests
- Integrationstest
- Systemtest
- Systemintegrationstests
- Abnahmetest
Was ist Testing as a Service (TaaS)?
„Testing as a Service“ (TaaS) ist ein Modell, bei dem Unternehmen externe Dienstleister in Anspruch nehmen, um ihre Softwareanwendungen zu testen. Anstatt ein internes Team für das Testen einzustellen und die erforderliche Infrastruktur bereitzustellen, können Unternehmen auf die Expertise und Ressourcen von externen Anbietern zurückgreifen.
Welche Funktion hat das Testing-as-a-Service-Modell?
Im TaaS-Modell übernimmt der Dienstleister die Verantwortung für den gesamten Testprozess, einschließlich der Testplanung, der Erstellung von Testfällen, der Durchführung von Tests und der Berichterstattung über die Ergebnisse. Der Kunde definiert die Anforderungen und Kriterien für die Tests, während der Dienstleister die technische Expertise und die Infrastruktur bereitstellt, um die Tests effektiv durchzuführen.
Welche Vorteile hat Testing as a Service?
Die Vorteile von Testing as a Service liegen in der Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz. Unternehmen können auf die Erfahrung und Ressourcen von Experten zugreifen, ohne interne Ressourcen binden zu müssen. Sie können die Testaktivitäten je nach Bedarf hoch- oder herunterskalieren und zahlen nur für die tatsächlich genutzten Dienstleistungen. Dies ermöglicht es Unternehmen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, während sie sicherstellen, dass ihre Softwareanwendungen gründlich getestet werden.
Welche Formen hat Testing as a Service (TaaS)?
Es ist wichtig anzumerken, dass „Testing as a Service“ verschiedene Formen annehmen kann und je nach Anbieter und Kundenanforderungen unterschiedlich umgesetzt wird. Es kann sich um manuelles oder automatisiertes Testen handeln, um funktionale oder nicht-funktionale Tests, um Performance-Tests oder Sicherheitstests. Die genaue Ausgestaltung hängt von den spezifischen Anforderungen des Kunden ab.
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