Die komplexen und oft veralteten IT-Systeme der Energieversorger müssen offener und flexibler werden. Wir erläutern die Relevanz des "Best-of-Breed"-Ansatzes für die IT-Landschaft des 21. Jahrhunderts.
Die Energiebranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während der Ausbau erneuerbarer Energien das Geschäftsmodell von Versorgern rapide verändert, hinkt die notwendige Transformation der IT-Systeme und die Implementierung geeigneter IT-Lösungen in der Praxis häufig hinterher und es scheitert oft an der konkreten Umsetzung. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Einführung dynamischer Stromtarife, deren Abrechenbarkeit in gängigen ERP-Systemen vielerorts noch nicht gegeben oder mit massivem Implementierungsaufwand verbunden ist.
Viele Energieversorger setzen auf traditionelle ERP-Systeme, die als geschlossenes Ökosystem konzipiert wurden. Oft werden diese noch in hauseigenen Rechenzentren betrieben, mit wenig Interaktion zur Außen- oder Umwelt - sogenannte Monolithen. Wer historisch auf ein solches System gesetzt hat, tut sich nun schwer, mit dem rasanten Tempo der Branchenentwicklung Schritt zu halten.
Ein prägnantes Beispiel hierfür ist die Abrechnungsfähigkeit für dynamische Tarife. Gemäß § 41a Abs. 2 EnWG sind ab dem 1.1.2025 alle Energieversorger verpflichtet, ihren Kunden dynamische Stromtarife anzubieten. Obwohl diese Anforderung längst bekannt ist, hoffen viele Versorger noch immer darauf, dass die Abrechnungsmöglichkeiten auf Basis von Zeitreihen rechtzeitig in ihrem ERP-System implementiert werden.
Geschäftskritisch wird diese Tatsache insbesondere durch das stark wachsende Wettbewerbsumfeld. Neue, agile Akteure wie Tibber, 1Komma5° oder Ostrom drängen mit innovativen Lösungen in den Markt der Prosumer und Flexumer. Die Rückgewinnung von Kunden, die zu solchen innovativen Anbietern gewechselt sind, dürfte sich als äußerst schwierig erweisen.
Vor diesem Hintergrund braucht es mehr Offenheit und Flexibilität, um schnell auf sich permanent ändernde Marktbedingungen und Anforderungen an die eigene IT zu reagieren. Die Wahl geeigneter Softwarelösungen ist daher von entscheidender Bedeutung, da sie die Effizienz steigern und Wettbewerbsvorteile verschaffen können. Die Anpassung an spezifische Bedürfnisse des Unternehmens und die Integration mit bestehenden Systemen sind bei der Auswahl der Softwarelösungen zwei der wesentlichen Herausforderungen für IT-Verantwortliche.
Dabei können zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze verfolgt werden: Best of Breed und Best of Suite (Monolithische Systeme).
Dem “Best-of-Breed"-Ansatz folgend wählt ein Unternehmen die für jeden Anwendungsbereich bestmögliche Softwarelösung aus, die am Markt verfügbar ist. Dieser Ansatz bietet den Vorteil, dass die einzelnen IT-Lösungen optimal an interne Geschäftsprozesse und spezielle Bedürfnisse angepasst sind. Best-of-Breed-Lösungen werden entweder lokal installiert als Software bereitgestellt oder als Software-as-a-Service (SaaS).
Der Best-of-Suite-Ansatz bedeutet dagegen die Festlegung auf eine Softwarelösung eines einzigen Anbieters (Monolith / monolithisches System). Eine Komplettlösung deckt aber die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens nicht ab und ist oft nicht so leistungsstark wie spezialisierte Lösungen. Zusätzliche Software muss mit viel Aufwand in das System integriert oder mit einem kostenpflichtigen Customizing beim Hersteller gekauft werden. Bei Monolithischen Systemen ist das Unternehmen eng an einen Anbieter gebunden und dadurch können Änderungen oder Anpassungen an der Software selten flexibel durchgeführt werden oder sind gar nicht möglich. Häufig führt dieser Ansatz zu Kompromissen, wenn es um spezifische Anforderungen oder komplexe Geschäftsprozesse geht.
Erfahrene Integrationsexperten sind sich einig: Die Integration einer cloudbasierten Lösung ist deutlich weniger aufwendig als die Entwicklung fehlender Funktionalitäten durch kundenseitige Eigenentwicklungen. Die langfristige Pflege und Wartung dieser Eigenentwicklungen stellt zudem einen erheblichen Kosten- und Aufwandstreiber dar, was die Vorteile cloudbasierter Lösungen weiter unterstreicht.
Neue SaaS-Anbieter wie solarize, epilot, enytime.green und endios spezialisieren sich auf einzelne Prozesse, bestimmte Kundengruppen oder Marktgebiete und entwickeln maßgeschneiderte, innovative digitale Lösungen. Diese Lösungen bieten eine hohe Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und die Unabhängigkeit von einem einzelnen Hersteller. Sie unterstützen damit Energieversorger und Netzbetreiber in der Energiewende und treiben die Transformation voran.
Für eine durchgängige Integration der unterschiedlichen Lösungen in eine hochfunktionale, agile Systemlandschaft braucht es entsprechende Schnittstellen und Konnektoren.
SAP ist mit der hauseigenen Business Technology Plattform (SAP BTP) absoluter Vorreiter auf diesem Gebiet. Die SAP BTP Technologieplattform stellt Services zur Entwicklung, Erweiterung und Integration von SAP-(Cloud-)Anwendungen bereit und ermöglicht es, SAP-Anwendungen zu erweitern, Systemlandschaften nahtlos und sicher zu integrieren und Daten gezielt zu verteilen. So werden Unternehmen und Anwender befähigt, Geschäftsprozesse zu verknüpfen und zu digitalisieren, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und die digitale Transformation der zu beschleunigen.
Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir Energieversorgern eine innovative Lösung, die die Agilität und Effizienz in der Umsetzung neuer Standards drastisch erhöht. Mit TENTAC Integration Services, einer innovativen "Middleware" auf Basis der SAP BTP, lassen sich energiewirtschaftliche Integration, Datenverfügbarkeit und Prozessorchestrierung als Service konsumieren.
Dabei orchestriert TENTAC Integration Services die Kommunikation einer wachsenden Systemlandschaft. Gemeinsam schaffen wir dadurch die Möglichkeit einer vernetzen, dynamischen und zukunftsweisenden IT-Landschaft.
Best-of-Breed-Lösungen sind modular und erweiterbar und IT-Verantwortliche können für jeden Aufgabenbereich die jeweils optimale Software-Lösung wählen. Dank zahlreicher Schnittstellen und Konnektoren bleiben Anwender flexibel für zukünftige Erweiterungen und/oder Anpassungen. Dieser Ansatz ermöglicht es Energieversorgern, die besten Lösungen für spezifische Anforderungen zu kombinieren und so ein leistungsfähigeres Gesamtsystem zu schaffen.
Durch die schnelle und zuverlässige Integration von geschäftskritischen Prozessen mit der innovativen "Middleware" “TENTAC Integration Services” auf Basis der SAP BTP können Energieversorger schneller auf neue geschäftliche Anforderungen reagieren, eine kürzere Time-to-Market für neue Produkte und Dienstleistungen realisieren und sich durch das branchenspezifische Know-How der Experten Wettbewerbsvorteile am Markt sichern.
In einer Zeit, in der Flexibilität und Innovationskraft entscheidend sind, bietet dieser Ansatz Energieversorgern die Möglichkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben und die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern. Mehr über „TENTAC Integration as a Service“ erfahren Sie hier.
Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung. Wir unterstützen Sie dabei, die Herausforderungen dieser Umstellung zu meistern und Ihr Unternehmen optimal auf die neuen Marktbedingungen vorzubereiten.